Eine (fast unmögliche) Kurzfassung zu Peter Sloterdijks Sphären Band 1 von Paul-Heinz Schwan
"Für Philosophie im eigentlichen Sinne hatte ich kein Organ", vermerkte Goethe einst bescheiden, auf die ich Peter Sloterdijk nach ca. 250 Jahren antworten lasse: "Alle denkenden Säugetiere verfügen über eine Intelligenz, die vage Erinnerungen an den Aufenthalt in einer vollkommenen Sphäre ins Leben mitbringt." Aber was wird aus den Erinnerungen, Herr Sloterdijk, zumal wenn sie vage sind? Seine Philosophie sei spekulativ-realistisch, denn er wolle eine andere Sprache für diese unsagbare-folgenreiche, von der Philosophie bisher übergangene Tatsache finden.
Wir werden als Sphärenexperten geboren. Leonardo Da Vinci: Embriologia (Ausschnitt, gemeinfrei) |
Folgen wir ihm mit unserem eigenen Ariadnefaden ausgestattet und fragen mit ihm nach dem Ort der Menschen: Wo sind sie, wenn sie zu Praline und Rotwein greifen, ihre Lieblingsmusik hören, im Kino einen der besten Filme seit langem sehen, wenn sie ein Essen genießen, in das sie sich "hineinlegen könnten", im Urlaub auf einem hohen Gipfel stehen, das Wunder der Geburt erleben? Und was haben sie verloren, wenn ihnen das alles sinnlos erscheint? Wenn sie den Auftrieb verloren haben, gar ein grausames "Nichts" sie fängt, oder wenn die Anderen die Hölle sind?