Es ist nicht das Monster in dir, sondern wie du es zähmst!
Ich will nicht groß über den Social-Media-Aufschrei #MeToo reden, der mir schon in seinem Setup als zu einfach erscheint, als dass er nicht auch nach hinten losgehen würde. Wenn man Menschen wie kleine Kinder dazu aufruft zu sagen "ich auch, ich auch, ich auch" dann zeigt sich darin bereits jegliche Abkehr vom Gebot der Begründbarkeit von Ansprüchen oder Vorwürfen. Das heißt nicht, dass wir nicht barrierefreie Wege finden müssen, über die sich Opfer von sexueller Gewalt und Verbrechen so Gehör verschaffen können, dass ihnen Gerechtigkeit widerfahren wird. Und es heißt auch nicht, dass ich es nicht gut fände, dass Taboos wie eben sexuelle Übergriffe auch endlich öffentlich als Taboos und mithin Straftaten thematisiert werden. Im Gegenteil und deswegen schreibe ich diesen Artikel. Aber ich finde nicht, dass ein Hashtag das richtige Werkzeug dafür sein kann.#HeToo: Louis C.K. hat die Kontrolle verloren (Foto: Stephanie Moreno, cc-by-sa-2.0) |
Auch über die Opfer kann ich hier jetzt nicht reden. Es muss sich von selbst verstehen, dass ihnen Dinge widerfahren sind, die furchtbar sind und die ich nicht beginnen kann einzuschätzen oder gar zu beschreiben. Vielmehr will ich über "die Männer" reden, die ja allesamt keine kranken Monster sind, sondern erst einmal Menschen – oder in dem Fall Männer – wie du und ich. Warum sage ich, dass sie keine Monster sind? Warum ist "das Böse" auch hier "banal" wie Hannah Arendt sagte? Zwei Gründe: