"Degrowth" statt "Wachs oder stirb!"
Die Ausbreitung des Ökologischen Imperativs über die letzten 30 Jahre kann sich den kapitalistischen Entfremdungsdynamiken nicht entziehen. Wie alles gut gemeinte, kann das populäre Ökobewusstsein unter dem Strich nicht mit ausschließlich gewünschten Ergebnissen, also etwa gesunkenem Ressourcenverbrauch oder mehr Natur punkten: Windparks statt Wälder, SUVs statt Käfer und Billig-Bio im Discounter. Zugrunde liegt auch ein Prinzip, nachdem uns effizientere Technologien nicht zum Sparen bringen, sondern dazu, mehr davon zu nutzen und damit zum selben oder zu einem größeren Ressourcenverbrauch zu kommen.Was hat die Schnecke dem Menschen voraus? Sie kennt keinen Konsumstress zum Beispiel. |
Es ist so ähnlich, wie wir auch nicht mehr Freizeit dadurch bekommen, dass wir die Dinge nun schneller erledigen können, denn wir machen dann eben einfach mehr und kommen so unter Zeitdruck. Und wie ökologisch (un-) verträglich die Fertigung und Entsorgung all der Akkus für unsere Elektroautos sein wird, die nun bald den Verbrennungsmotor ersetzen sollen, wird sich noch zeigen. Der Post-Wachstums-Blues macht sich breit.