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Erkenne dich selbst. Der Rest kommt (fast) von allein.

20. April 2016

Von der Abstraktion zum realen Leben kommen

David Whyte über unsere Verbindung zu den Dingen der ersten Ordnung

Kennt ihr das Gefühl, dass irgendwie nichts mehr real zu sein scheint, und wir nur abstrakten Sorgen und Bedürfnissen hinterher rennen? Ziele erreichen ist alles: Karriere, Besitz, Status. Dabei wissen wir doch, dass das am Ende nicht viel zählen wird. Der britische Autor David Whyte hat dagegen eine Medizin: Zurück zu den Dingen! Ein poetischer Realismus. Whyte sagt in dem Interview The Conversational Nature of Reality (zum Anhören im Original unter dem Zitat eingebettet):
"Der Ort, an dem die Dinge real werden, ist die Grenze zwischen dem, was du für dein Du hältst und dem, was du nicht dafür hältst. Was immer du von der Welt möchtest, wird nicht genau so passieren, wie du es magst. Und was immer die Welt von dir möchte, wird auch nicht passieren. Was eigentlich passiert ist dieses Treffen an der Grenze. Aber es ist erstaunlich, wie viel Zeit wir von dieser Grenze abgewendet verbringen, abstrahierend, außerhalb unserer Körper und jenseits unserer direkten Erfahrung."



13. April 2016

Eine Lebensphilosophie der Stärken und Schwächen

Von hinten gehetzt oder von oben gezogen?

Stärken werden verständlicherweise oft im Kontext von Arbeit und Karriere diskutiert, vor allem mit dem Fokus, ob jemand die entsprechenden Stärken für einen Job mitbringe oder wie man solche Stärken entwickeln könne. Oder die Frage wird umgedreht und man sucht den Job, der zu den vermeintlich schon vorhandenen Stärken passt. Ich würde die Perspektive gern einmal insgesamt ändern und behaupten, dass wir Stärken überhaupt zum Leben und ganz dringend auch im Privatleben brauchen und dass sich der Job dazu eignet, Potenziale zu erkennen und Stärken auszubilden.


10. April 2016

Hab Mitgefühl mit deinem Körper!

Schmerz ist, wenn dein Leib um dein Leben kämpft

Die alten Griechen sagten, der Körper sei das Grab der Seele. Und ja, am Ende ist es der Körper, der uns stilllegen wird. Wären wir nur Geist, so könnten (oder müssten) wir wohl endlos leben. Wenn unser Geist auf unseren Körper angewiesen ist, dann heißt das aber auch, dass unser Körper nicht nur das Grab, sondern auch der Garten der Seele sein muss.

Das Leben in den Knochen spüren (Bild gemeinfrei)
  
Wenn man vierzig wird, hört man es zunehmend von Freunden und spürt es selbst in den Knochen: Der Körper gibt nach, baut ab, steht einem manchmal mehr im Wege, als dass er Hilfe auf dem Weg ist. Ich habe bereits eine Hüftoperation hinter mir, gute Freunde haben Organschäden oder Gelenkschmerzen. Das sind nicht die Art von Wehwehchen, die wir mit zwanzig hatten und die nach zwei Wochen wieder verschwanden. Der Abbau hat begonnen. Das Gefühl, es gehe nun bergab und die beste Zeit liege hinter uns, kann einen deprimieren.

7. April 2016

Was machen Geisteswissenschaftler nach dem Studium?

Interview mit der Universität Leipzig

Macht, was euch Spaß macht und worin ihr gut seid!

Gerade fragte das Human Resources Manager Magazin, ob wir im Beruf auch Philosophen sein müssten (siehe Bild). Leipziger Studenten hingegen trieb die Frage um, was Philosophen eigentlich überhaupt für Berufsaussichten hätten. Claudia Schoder vom Career-Service der Universität meint, die "Verzweiflung" unter den Studierenden sei recht groß, weil ihnen zum einen ein konkretes Bild von dem fehle, was nach dem Studium kommen könnte und ihnen zum anderen das Bewusstsein über das eigene Können und Wollen fehle. Also hat sie mich dazu befragt und um ein paar Tipps gebeten...

Claudia Schoder: Was machst Du in Deiner derzeitigen Position genau?

Im Wesentlichen manage ich ein Team. Das Team sorgt dafür, dass in einer internationalen Technologie-Firma solche Prozesse wie Bezahlung, Weiterbildung, Übersiedlung aus dem Ausland, das Erlangen und Verlängern von Visa, Personal-Kennzahlenreporting usw. funktionieren und weiter entwickelt werden. Es handelt sich also um Personalwirtschaft, aber ich habe zuvor bereits Marketing- und Support-Teams geleitet, denn das Managen von Teams ist leicht übertragbar und ich als Manager muss nicht unbedingt alle Details selber kennen.

HRM Magazin, "Kompetenzen", April 2016, S. 10