Was bedeuten die Dinge, die uns wirklich anmachen?
Klar leben wir hier im Westen in sexuell befreiten Zeiten. Wir dürfen unsere Verlangen nicht nur ausleben, wir sollen sogar. Das geht Hand in Hand mit Leistungsfähigkeit im Beruf, mit Konsum und der Demographie unserer Gesellschaften. Aber was ist mit den Dingen, die uns wirklich richtig anmachen?Bildausschnitt aus einem einschlägigen Internetforum von mir bearbeitet (Urheber unbekannt) |
Über unsere sogenannten perversen Fantasien, unsere Fetische, geheimen Wünsche und Gedanken reden wir nicht, meistens nicht mal mit unseren Partnern. Das liegt daran, dass diese Gedanken mitunter sehr abgründig, vielleicht sogar verachtend und politisch ganz und gar unkorrekt sein können. Wir fürchten vielleicht die Reaktion des anderen darauf, vermuten sogar, dass irgend etwas mit uns selbst nicht stimmt oder haben sehr früh ziemlich strikte Schamgrenzen kennen gelernt und übernommen. Wir gehen damit das Risiko ein, uns selbst zu stigmatisieren oder den Zugang zu wichtigen verborgenen - keinesfalls nur sexuellen - Wünschen in uns zu verlieren. Wenn wir überlegen, was unsere Fetische eigentlich bedeuten, kann es uns gelingen, ein besseres Verhältnis zu ihnen und damit zu einem bedeutenden Teil unserer selbst zu etablieren. Schon mit dem Wort Fetisch wird die Stellvertreterfunktion unserer sexuellen Obsessionen deutlich: Ein Fetisch ist etwas "unechtes", das wir anstatt des unsichtbaren "Echten" verehren.