Angekommen in der Eigentlichkeit des Seins
Warum rennen wir in diesem Hamsterrad und versuchen nur noch zu überleben? Warum macht das alles keinen Sinn mehr? Warum ist alles immer nur noch pragmatisch? Warum lernen unsere Kinder in den Schulen höchstens, wie sie einen Schulabschluss bekommen, aber nichts fürs Leben? Wo sind die ineinander greifenden Sinnbezüge unserer Lebensbereiche? Niklas Luhmann würde sagen, die einzelnen Systeme (Bildung, Wirtschaft, Kunst) differenzieren sich aus und werden immer selbstbezüglicher, haben immer weniger mit einander zu tun. Es gibt kein großes Ganzes mehr. Haben wir uns nicht in unseren pragmatischen Banalitäten verrannt, ohne noch zu sehen wozu?Die Einbindung aller Systeme ins große Ganze war einst durch die Religionen (religio ist lateinisch für Rückbindung) gewährleistet. Durch die radikale Aufklärung haben wir jedoch dafür gesorgt, die gesellschaftlichen Teilsysteme zu entkoppeln. Und es ist uns ja auch zu Recht sehr wichtig, dass Staat und Kirche getrennt sind, dass unsere Kinder in den Schulen nicht religiös indoktriniert werden, dass wir im Gericht nicht nach den zehn Geboten oder der Scharia gerichtet werden. Das sind wichtige Errungenschaften der Zivilisation. Aber haben wir das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet?
Ohne Distanz zur Welt wird das Leben zu einer einzigen Sorge (Bild von Alon via Flickr CC) |