Worin besteht unsere Freiheit heute und wodurch ist sie bedroht?
Es ist ganz klar, dass wir politisch-gesellschaftlich gesehen in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte hin zu freiheitlichen Gesellschaften gemacht haben. Das gilt besonders für Europa und Nordamerika, aber in der Tendenz auch auf der ganzen Welt. Nicht zuletzt durch technologische Entwicklungen, wird es in einem globalen Dorf für totalitäre Regime und Despoten immer schwerer, den Austausch von Informationen zu kontrollieren und die Völker dumm und beherrschbar zu halten. Solche globalen Entwicklungen dauern aus der Perspektive eines Menschenlebens sehr lange; man erinnere sich, wie viel Zeit zwischen dem Beginn des Buchdrucks und Kants aufklärerischem Aufruf, die selbstverschuldete Unmündigkeit endlich abzulegen, vergehen musste. Also sollten wir vielleicht nicht allzu ungeduldig werden und erwarten, dass aus einer sogenannten Facebook-Revolution gleich eine freiheitliche Demokratie per Gefällt-mir-Button wird. Die wahren Fronten müssen über lange Jahre hin verhandelt und überwunden werden. Und wie ist es mit unserer individuellen Freiheit? Sind wir frei, weil uns niemand beherrscht und wir in jeder Hinsicht eine endlose Auswahl an Möglichkeiten haben?
Endlose Auswahl: Die Freiheit des Bürgers als Konsument (von Lyza via Flickr) |