Ein Gespräch über bewusstes Leben, gelassenes Sterben und das innere Kind
Saskia John im Licht |
Frau John, wie wir lesen konnten, haben Sie recht extreme Erfahrungen hinter sich, nämlich bis zu 24 einsame Tage in einem kleinen, stockfinsteren Raum. In Ihrem Buch darüber wird deutlich, dass diese Erfahrungen an sehr tiefe Schichten, körperliche und emotionale Schichten des Seins rührten. Bevor wir dazu kommen, aber die Frage, die mich am meisten umtreibt: Was hat sich jetzt nach einiger zeitlicher Distanz auf der Ebene der Erkenntnis für sie aus diesen Erfahrungen ergeben?
Ich habe in der Dunkelheit sehr tiefe Seins-Schichten kosten dürfen, wodurch mir sehr viel klarer wurde, wer ich bin und wer ich nicht bin. Rückblickend kann ich sagen, dass in der Dunkeltherapie hart verkrustete Schalen aufgebrochen sind und etwas Neues, das Alte zugleich beinhaltend, zum Vorschein kam. Damit einher ging und geht nach wie vor – auf der Ebene des Raum-Zeit-Gefüges – ein tiefgründigeres Verstehen und ein fundamentaler Wandlungs-, Erkenntnis- und Wachstumsprozess. Ich lebe heute mehr und überlebe weniger, was ein grundlegend anderes Lebensgefühl in allen Bereichen ist.