Die Bedeutung der Apokalyptiker
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Pessimist aus Saint-Rémy-de-Provence |
Ich sitze unter der warmen Provenzalischen Septembersonne und denke über den Weltuntergang nach. 1503 wurde keine fünf Kilometer von hier Nostradamus geboren. Angeblich soll auch er für 2012 die Apokalypse vorausgesagt haben. Wie kann man an solch einem herrlichen Ort so pessimistische Visionen haben? OK - zu seiner Zeit grassierte gerade die Pest, aber die Sonne schien doch trotzdem jeden Tag. Es ist interessant, dass wir so von Weltuntergängen fasziniert sind. Mindestens jedes zweite Jahr soll ja angeblich irgendwie die Welt untergehen. 1999 war es schon einmal Nostradamus, dann die Zeugen Jehovas und das
Jahr-2000-Problem (Y2K), jetzt ist es schon wieder Nostradamus oder eben der Kalender der Maya, der uns das Ende voraussagt.*
Ich lege mich jetzt mal fest und sage: Der Weltuntergang kommt nicht. Das zu sagen ist übrigens völlig risikolos für mich. Denn entweder werde ich Recht behalten oder - wenn der Untergang doch kommt - werde ich mich nicht mehr rechtfertigen müssen. Umgekehrt ist es anders. All die Propheten gehen das große Risiko ein, dass sie zugeben müssen, sich geirrt zu haben, wenn der Untergang ausbleibt. Komisch, dass sie es aber nie tun, sondern eine Erklärung finden, warum der Untergang noch einmal aufgeschoben wurde.
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Hunnen: Apokalyptische Reiter als Ursache der großen Völkerwanderung |