Konzentration, bitte!
Was macht glücklich? Sex haben, ein Buch lesen oder Staub saugen? Vor allem die Konzentration auf das, was man eben gerade macht. Das wundert den Coach gar nicht (siehe "Schuld und Angst: Vergangenheit - Jetzt - Zukunft"). Die Harvard-Psychologen Matthew Killingsworth und Daniel Gilbert haben in ihrer Studie "A Wandering Mind Is an Unhappy Mind" (etwa: ein abschweifender Geist ist ein unglücklicher Geist) folgendes belegt:- wir denken viel öfter daran, was nicht ist, als daran, was ist
- daran zu denken, was nicht ist, macht typischerweise unglücklich
Was immer die Befragten gerade taten, sie waren am glücklichsten, wenn sie sich auf ihre Tätigkeiten konzentrierten. Der Ort, an dem der Körper ist, sei sehr viel weniger wichtig für das Glücksempfinden, als der Ort, an dem der Geist ist. Killingsworth: "Wir sehen Beweise für die Annahme, dass das Schweifen der Gedanken ein gemindertes Glücksempfinden verursacht, nicht jedoch, dass gemindertes Glücksempfinden ein Abschweifen von Gedanken verursacht."
Mit dem "Flow" oder der Konzentration auf eine Tätigkeit stieg das angegebene Glücksempfinden. Auf einer Skala bis 100 kam der Durchschnitt der Angaben während (oder kurz nach) sexueller Aktivitäten auf 90. Danach ging es erst ab 75 weiter mit Aktivitäten wie Unterhaltungen, Musik hören, spazieren gehen, beten oder meditieren, dann kochen, einkaufen, auf die eigenen Kinder aufpassen und lesen. Ganz unten waren Aktivitäten, die zum Gedanken abschweifen einladen, weil sie weniger Konzentration erfordern, wie zum Beispiel sauber machen, Körperpflege oder zur Arbeit fahren.
Was folgt daraus? Konzentration, bitte! Man trainiert seine Glücksmuskeln, wenn man Situationen aktiv wahrnehmen kann, sie schätzen lernt und die Dinge, die man tut, mit Hingabe veredelt. Und... klar: Mehr Sex und weniger sauber machen!
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Der New York Times Artikel "When the Mind Wanders, Happiness Also Strays" gab mir die meisten Informationen zu diesem Blog Post.