Illustration: Martin Rathscheck |
Auf Arbeit ist der Sanguiniker oft der Pausenclown und Freund des Cholerikers. Meistens trägt er schrille Hemden und Krawatten mit aufgedruckten Disney-Figuren. Er sei gut fürs Team, weil er Spaß bringe und die Leute bei Laune halte, glauben er selbst, sein cholerischer Chef und alle Managementseminaristen. Dass der Sanguiniker seinen Kollegen schier auf die Nerven geht, sehen sie nicht. Der cholerische Chef duldet den Sanguiniker neben sich, denn intuitiv weiß er, dass dieser Harlekin ihm keine Konkurrenz ist...
Der Sanguiniker kann seine Klappe nicht halten und mischt sich ständig in anderer Leute Gespräche ein. Er hat es schwer, etwas zu vollbringen, das seine Konzentration länger als 50 Sekunden in Anspruch nimmt. Generell akzeptiert er nur solche Aufgaben, die hektische Team-Aktivität erfordern und ihn vor dem Choleriker gut aussehen lassen. Oftmals dekorieren die Sanguiniker deshalb das Büro, während der Rest der Kollegen für den Cash Flow sorgt. In deinem Büro ist der Sanguiniker der erste, der ein iPhone hat; Status ist ihm wichtig. Er ist ständig am Twittern. Sein Ego ist groß, und er will geliebt werden. Je hartnäckiger du ihn ignorierst, desto verbissener wird er versuchen, deine Anerkennung zu gewinnen.
Eigentlich sollte der Sanguiniker dir zuarbeiten. Du erledigst es dann meistens doch lieber alleine, um keine Szene zu machen und Zeit zu sparen. So tanzt der Sanguiniker durchs Leben und fühlt sich großartig dabei. Vom Choleriker wird er missbraucht, vom Phlegmatiker bewundert und vom Melancholiker verachtet. Auf dem Sterbebett ist der Sanguiniker oft erfüllt von später Erkenntnis und unendlicher Reue, aber das ist ein anderes Thema.
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