1. November 2013

Erfindet euch neu!

"Keine Angst vor der Leere! Nur Mut." Michel Serres


In der intellektuellen Öffentlichkeit scheint eine neue Zeit des Imperativs angebrochen zu sein. Die Zeit des "anything goes", wo alles außer ein Imperativ akzeptabel war, ist vorbei. Peter Sloterdijk sagt uns: "Du musst dein Leben ändern", Stéphane Hessel ruft "Empört euch!", Alain de Botton gibt ein Manifest heraus, nach dem er uns zu leben empfiehlt und jetzt kommt Michel Serres und meint: Erfindet euch neu! Und er verbindet das mit einer Liebeserklärung an die vernetzte Generation.

Um ehrlich zu sein: Mir gefällt der Imperativ, am meisten natürlich der, den man an sich selbst richtet. Denn er macht einen Anspruch an uns kenntlich: Wir wollen im Leben mehr als nur vegetieren, wir wollen zumindest das Beste draus machen. Und das scheint mir auch das, worum es Serres geht: Das Beste aus einer Entwicklung machen, die alle nur beklagen.

Typewriter Hammers
Zwischen gestern und heute: Typewriter Hammers (von Sara via Flickr.com)

Vom Gedächtnis zur Suchmaschine

Serres redet vom Medienwandel als einer Form der weichen Revolution in einer langen Tradition. Dabei geht es vor allem um die Auslagerung kognitiver Inhalte und Fähigkeiten aus dem Kopf in andere Formen. Er beschreibt das als eine Ökonomie, die uns Menschen kognitive Kosten erspart und damit neue Investitionen ermöglicht. Nehmen wir als ein Beispiel das Buch, das im Mittelalter anfing, die Gedächtnisse der Gelehrten zu entlasten. Es machte uns frei von mündlicher Überlieferung und der Bindung von Energie in Form von Gedächtnisleistung. Der Gelehrte musste nicht mehr alle Inhalte kennen, sondern nur noch wissen, wo er sie finden konnte. Mit der Entwicklung des Internets muss sich auch keiner mehr merken, wo etwas zu finden ist, denn die (Such-) Maschinen erledigen jede Suche innerhalb von Bruchteilen von Sekunden. Es ist also eine lange Linie der technologischen Entwicklung von den ersten in Stein gehauenen Runen und Symbolen, über den Buchdruck bis hin zur Speicherung und Indexierung unseres Wissens im Internet.

Entlastung und Entfremdung

Was Serres hier beschreibt ist eine Form der Entlastung, jener klassischen anthropologischen Kategorie, die für die Kulturbildung des Menschen steht und eine Voraussetzung für Investition von Energie in neue Entwicklungen ist. Entlastung heißt immer, das etwas "nach außen" verlagert, institutionalisiert wird oder "automatisiert" passiert. Schon die uns allen bekannten Vorurteile sind Entlastungen. Ein Vorurteil entlastet uns davon, jede "typische" Begegnung immer wieder neu bewerten zu müssen. Das spart Energie. Oder Pferde, Fahrräder, Aufzüge und Autos: Sie entlasten uns vom vielen Laufen und ermöglichen Zeiteinsparungen und damit großen Fortschritt. An diesen Beispielen wird aber auch deutlich, dass wir für Entlastungen immer auch einen Preis bezahlen: Vorurteile sind oft dumm und ungerecht und können in Gewalt münden. Entlastung vom Laufen macht uns dick, verpestet die Umwelt und beschleunigt das ganze Leben zum Stress.

In der linken Philosophie und Soziologie gibt es für diese Kehrseite der Entlastung den Begriff der Entfremdung. Entfremdung heißt, dass alles das, was wir, um Probleme zu lösen, nach außen verlagern, uns hintenrum wieder als neues Problem einholt. Wir entfremden etwas von uns (z.B. delegieren wir den Akt des Herstellens von Dingen an Maschinen) und müssen einen Preis dafür zahlen (das Produkt der Arbeit gehört nicht mehr nur uns).* Beispiele gibt auch Serres' Sujet selbst: Dass wir Probleme per Computer und weltweitem Netz lösen, beschert uns neue Probleme, zum Beispiel die drohende Überwachung aller Nutzer-Bürger durch eben jene Computernetze. Die Überzeugung der Fortschrittsoptimisten ist, dass diese Probleme wieder durch Fortschritt kompensiert werden können. Es ist also eine Spirale aus Fortschritt und Entfremdung und erneutem Fortschritt. Man kann das auch kulturelle Entwicklung nennen.

"Die erfinderische Intelligenz ermisst sich an der Distanz zum Wissen"

Michel Serres ist also ein Fortschrittsoptimist. Er sieht es ganz und gar nicht als Kulturverfall, wenn die neue Generation kognitive Fähigkeiten immer mehr über Laptops, Tablets und Smartphones (trotz aller Entfremdungskosten) in die "Cloud" auslagert. Für Serres ist das eine Voraussetzung, um Kapazitäten in den Köpfen der Menschen freizumachen und für eine neue weiche Revolution zu nutzen:

Mein Denken ist unterschieden vom Wissen, von den Erkenntnisprozessen - Gedächtnis, Einbildungskraft, deduktive Vernunft, Scharfsinn, Geometrie -, die samt Synapsen und Neuronen, in den Computer ausgelagert sind. Besser: Ich denke, ich erfinde, sofern ich mich vom Wissen, der Erkenntnis löse, mich davon absetze... Ich denke weicher noch als jenes objektivierte Weiche, ich erfinde, wenn ich eins mit dieser Leere werde. (Auszug aus Serres' Erfindet euch neu! im Philosophie Magazin, Nr. 06/2013, S. 32)
Im letzten Satz dieses Zitats wird es eigentümlich esoterisch, man möchte meinen, Serres habe den Verstand verloren. Auch möchten wir hoffen, nie unseren Scharfsinn zu verlieren, nur weil wir jetzt Computer nutzen. Obwohl das als Entfremdungskosten natürlich zu befürchten steht. Die allgemeine Stoßrichtung Serres indes ist interessant: Über die Entlastung der basalen kognitiven Prozesse - so Serres - können wir zu Erfindern werden. Dass das Wissen jetzt immer zur Hand - im Smartphone - ist und nicht mehr in den Köpfen einiger weniger, kommt zu den freiwerdenden kognitiven Kapazitäten hinzu. 

Als überzeugter Optimist weiß ich, dass Optimismus immer auch ein Ausblenden von Problemen ist, anders ist er nicht möglich. Aber selbst für mich ist Serres hier in den zwei entscheidenden Argumenten zu pauschal optimistisch: 
  1. Es stimmt, dass das Wissen weg von Eliten zunehmend in der Breite verfügbar ist, ob sich das aber positiv auswirkt ist nicht unwesentlich davon abhängig, ob die Breite dieses Wissen überhaupt nutzt. Hinzukommt das Problem, dass auch für die, die diesen immer verfügbaren Zugang zum Wissen nutzen, dieses Wissen nicht automatisch gleich verstehen. Man kann auch missverstehen.** 
  2. Die schöne Idee von den freiwerdenden Kapazitäten, die nun dazu genutzt werden können, erfinderisch zu werden, funktioniert auch nur dort, wo es einen Willen dazu gibt. Menschen sind gerne faul und nutzen die freiwerdenden Kapazitäten zum auf der Couch sitzen und Fernsehen. Das hilft der Menschheit dann gar nichts.

Serres hat trotzdem Recht: Jeder erleichterte Zugang zu Wissen hat in der Menschheitsgeschichte bis jetzt immer zur Folge gehabt, dass auch mehr Menschen mehr wissen. Der Zugang ist wichtig, dann kommt es auf die Eigenverantwortung der Individuen an. Mit der Nutzung der freiwerdenden Kapazitäten ist es nicht anders. Man muss es wollen. Aber so war es schon immer mit dem Fortschritt: Man muss ihn positiv nutzen, man muss ihn selbst in die richtige Richtung tragen, denn allein ist der Fortschritt hilflos und führt im schlimmsten Fall schnurstracks auf den Abgrund zu. Und hier kommt jetzt der Imperativ wieder zurück: Du musst dein Leben ändern! 

Erfinde dich neu! Mach etwas aus dem Zugang, den du zum Wissen hast und nutze die freiwerdenden Kapazitäten auf kreative Weise.



* Diesen Marx'schen Gedanken finden wir so ähnlich auch bei Freud in der Psychoanalyse, wo uns das Verdrängen in Form von psychischen Problemen wieder einholt.
** Hier kann man als Beispiel die Professoren an den Universitäten anführen, die Serres für inzwischen funktionslos hält, weil das Wissen, das sie von vorne lehren, inzwischen viel einfacher im Internet nachgelesen werden könne. Das verkennt aber den Sinn der Lehre: Wissen kann nicht einfach primär in Textform absorbiert werden, sondern muss aufgeschlossen werden. Z.B. hätte ich im Studium noch so oft Kant lesen können, wenn ich keinen Professor gehabt hätte, der mit mir darüber in einen Dialog getreten wäre, dann hätte ich Kants Erkenntnistheorie nie verstanden.

Erfindet euch neu!: Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation (edition suhrkamp)

8 Kommentare:

  1. Deinem letzen Abschnitten kann ich uneingeschränkt zustimmen. Wissen - und damit Bildung - müssen leicht zugänglich und breit verfügbar sein.

    Anderen Aussagen von Michel Serres stehe ich skeptisch gegenüber (anders als Du bin überzeugter Pessimist).

    Erstens glaube ich überhaupt nicht, dass angehäuftes Wissen einen Menschen belastet, dass es "Energie in Form von Gedächtnisleistung" bindet. Ich kenne viele Menschen (ausschließlich ältere Semester), die kennen so vieles auswendig, und ich habe nicht den Eindruck, dass sie durch dieses Wissen beeinträchtigt sind für neue Erkenntnisse. Energie benötigt man nicht beim "Behalten", sondern nur beim "sich Erarbeiten" von Wissen, also beim Verstehen. Dazu zähle ich auch den Vorgang des "sich Erinnerns", der immer auch ein erneutes Verstehen bedeutet.

    Zweitens empfinde ich es als gefährlich, sich in Sachen Wissen auf Maschinen zu verlassen, insbesondere auf praxisübliche Internet-Suchmaschinen. Hierbei gilt nicht einmal mehr der Satz: "Ich muss nicht alles wissen, nur wissen wo es steht", sondern eher: "Ich muss nicht alles wissen, nur jemanden kennen, der behauptet, zu wissen wo es steht." Was liefern denn Suchmaschinen? Doch nichts anderes als den Mainstream. Als Ergebnis "wissen" schließlich alle sich-auf-Suchmaschinen-Verlassende dasselbe, haben dieselben Meinungen und Ansichten. Wo bleibt die Vielfalt?

    Anders als Michel Serres würde ich eher hervorheben, dass heute - wie schon immer - das eigene, persönliche Wissen und die individuelle Art, Dinge verstanden zu haben das wichtigste Kapital der Menschen sind. Als leistungsfähiges Transportmittel für Wissen mag moderne Technik dienen können, auch als unbestechliches Langzeit-Speichermedium, aber jede Suche nach etwas in diesem Pool ist schon Interpretation, also Filterung, und zwar durch Maschinen aufgrund kaum durchschaubarer Algorithmen.

    Nein, Wissen muss man sich selbst aneignen, man muss es sebst behalten, in sich bewegen, weiterentwickeln, und auf jeden Fall "selber wissen, wo es steht". Dies alles bindet nicht geistige Energie, sondern steigert im Gegenteil die geistige Leistungsfähigkeit. Davon bin ich überzeugt.

    Und daher habe ich eben doch Angst vor der Leere.

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    1. Ich schließe mich der Skepsis an: Die imperativen Selbstoptimierungssäue, die in immer kürzeren Abständen und immer größerer Zahl durchs Dorf getrieben werden, schaffen Getriebene aber keine Denker. Menschen sind in der Regel klug genug, sich an neue Verhältnisse anzupassen; ob's dafür der Anpassungs- und Optimierungsweisen bedarf, ist in der Tat fraglich. Und bei Zeiteinsparen sind mir die grauen Männlein aus Endes Momo irgendwie dauerhaft im Gedächtnis haften geblieben. Schließlich scheint unklar, womit die Leere dann doch wieder gefüllt wird (werden muss). Man möchte dem Sloterdijk entgegenbrüllen: Ich muss überhaupt nichts - ich kann, wenn ich Lust habe. Ob's Vegetieren ist, wenn ich keine Lust habe, würde ich jedem engagiert erklären, der's behauptet. Ich bin optimistisch, dass ich mich durchsetzen würde :-)

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    2. Hallo Pit, danke dir für deinen wie immer schön differenzierten Gedanken und den damit verbundenen Ergänzungen. Deine Skepsis, ob bei angehäuftem Wissen von Be- und Entlastung geredet werden kann, teile ich auch grundsätzlich. Darüber hatte ich schon beim Schreiben nachgedacht. Ich hatte es dann vernachlässigt, will dann aber doch kurz erklären, inwiefern es für mich Sinn macht:

      Ich denke auch, dass es nicht die Ressourcen des Gehirns belastet, wenn man ganz viel auswendig lernt. Es gibt ja auch den Mythos von den 10% Gehirnkapazität, die wir angeblich nur nutzen. Vielmehr belastet Auswendiglernen die Zeit, die wir zum Leben zur Verfügung haben. Denkt man mal an die Schüler des Brahmanismus, die ungefähr zwölf Jahre brauchen, bis sie die vedischen Schriften memoriert haben - und das gibt es ja ähnlich, wenn auch abgemildert, in allen Schriftreligionen -, dann wird deutlich, dass man in dieser Zeit des Lesens und Memorierens zwangsläufig nicht viel anderes hinbekommt. Hier meint Serres nun, können wir statt konsumieren, einverleiben, memorieren endlich kreativ werden. Wir können uns das Anlernen sparen. Die vedischen Schriften, die Bibel, der Koran und alle anderen "heiligen" Schriften passen heute zusammen auf ein handelsübliches Mobiltelefon. Natürlich haben Schüler nie nur deswegen diese Schriften auswendig gelernt, um sie bei Bedarf zitieren zu können. Es hat viel mit Disziplin, Meditation, Indoktrination (buchstäbliches Brainwashing) zu tun. Aber die Diskussion müssen wir hier wohl abbrechen.

      Ob die Suchmaschinen Mainstream liefern oder nicht, hat übrigens damit zu tun, wie du die Maschine nutzt. Wenn du sie nutzt, wie alle, dann kommt Mainstream raus. Wenn du sie wie ein Experte nutzt, kommt Gold heraus.

      So wie du, denke ich aber auch, dass unsere bürgerliche Bildungstradition einiges für sich hat und auch ich möchte nicht das Kinde mit dem Bade ausschütten. Offene Skepsis, würde ich empfehlen.

      Viele Grüße!

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  2. "Es" ist nie NEU. Millionen Jahre der (sich fortpflanzend) entwickelnden Leben .. wir stehen auf den Schultern von Riesen .. und wir verweigern Mitmenschen Grundversorgung und grundlegende Freiheiten. Da 'muss' nichts neu - da genügte es, sich der Befriedigung grundsätzlicher und alle verbindender Bedürfnisse klar zu werden und diese vorrangig zu behandeln. NEU ist dabei nur - dass das Alte vergeht, weil es nicht den Ansprüchen fast aller genügt (sondern nur weniger Abgehobener, die meinen, Vorrecht sei Recht, auch wenn es unbillig [unangemessen, unfair] ist).

    Es gibt andere Mittel - besonders freie Mittel und freie, offene und friedliche Wege - ABER es gibt KEIN MUSS - diese Mittel zu nutzen und diese Wege zu gehen. Freiheiten, im Sinne von Aufklärung, Entwicklung (Bildung) und Befreiung also: Emanzipation, sind wie Leben - ein ANGEBOT, ABER KEIN ZWANG!

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    1. Leben ein Angebot? Also ich kann mich nicht erinnern, gefragt worden zu sein, ob ich leben will. Und angesichts der Mittel, die für einen gelungenen, nicht gewaltsamen sondern akzeptablen Suizid zur Verfügung stehen, angesichts der familären und freundschaftlichen Verstrickungen und anderer Über-Ich Implikationen sehe ich auch keine wasserdichte Freiheit beim Leben. Insofern kommt der Vergleich Freiheiten wie Leben von der Lebensseite her betrachtet ziemlich angeschlagen daher ...

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    2. Ja, ich meine in 'Zwängen' gelebt zu haben - wie Du sie beschreibst. ABER ich habe allen 'meinen' Lieben klar gemacht - dass es schön gewesen und OK ist, wenn ich sterbe; durch Aufklärung, Bildung/Entwicklung zu einem emanzipierten Verhältnis zu Leben und Tod. Dass Du die gleiche Freiheit (unter ähnlichen 'westlichen Bedingungen) nicht hast - ist mir (natürlich) nicht vorstellbar. ABER das Alles ist nicht wertend gemeint - nicht besser/schlechter, sondern anders!

      Ansonsten ist beobachtbar - wie durch technische (und persönliche) Entwicklungen neue, tiefere Abhängigkeiten erzeugt und eingegangen werden - ohne das die durch Entwicklung gewonnenen Freiheiten allen zu Gute kämen - sondern nur (relativ) Wenigen. Im Gegenteil sogar, findet Verbreitung neuerer technischer Entwicklungen auf dem Rücken von Armen & Schwachen (Menschen / Ländern) statt und dient deren Kontrolle & Überwachung. Also je größer die Freiheiten der einen - desto geringer die der anderen. Das provoziert wiederrum ein Mehr von Beschriebenem .. erzeugt Rachelust und provoziert Terrorismus genannten Freiheitskampf. Beides verfestigt nur die Positionen, ruft (Jahrtausende der) Racheherrschaften hervor - Emanzipation findet so nicht statt.

      Kurz (zum Text): Wenn ich Apple, Google oder Microsoft benutze, werde ich kaum Freiheiten erwarten können - die Freie Software rechtssicher garantiert.

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    3. Da ich nicht so recht verstehe, worauf es hinauswill, vielleicht noch einmal meine Absicht: Ich hatte darauf hingewiesen, dass es keine Freiheit geboren zu werden gibt, und demgemäß die Analogie, Freiheiten seien wie das Leben, aus meiner Sicht verfehlt ist.
      Was die Abhängigkeiten durch technische und persönliche Entwicklungen angeht, ist das kein Einbahnstraßenprozess. Mit den neuen Abhängigkeiten fallen alte, aber als solche bleiben sie immer präsent. Im Osten glaubt man in manchen Kulturen bekanntlich sogar explizit, dass nichts aus sich und für sich besteht. Die Wahrheit dieser Aussage kann man auf sich beruhen lassen, aber man könnte es zum Anlass nehmen zu fragen, inwiefern Abhängigkeit und Freiheit einander ausschließen, oder ob Abhängigkeit (im außermoralischen Sinne gedacht) nicht auch Bedingung von Freiheit ist. Denn bedingungslose Freiheit? Ich weiß nicht ....

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  3. Vielleicht sollte man bei der zu schaffenden Entlastung/Leere unterscheiden zwischen Wissen und Informationen. Denn Kant auf dem Handy als epub herumzutragen heißt tatsächlich: Informationen mit sich herumzutragen. Insofern trifft die Fußnote hierzu den Nagel auf den Kopf, und Serres' Argumentation läuft (aus der Leere) ins Leere.

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